Ballons Hautnah

Die Installation „Ballons Hautnah“ zeigt unseren Alterungsprozess. Unser Leben wird bei ihr in vier Abschnitte eingeteilt: Kindheit, Jugend, mittleres Alter und hohes Alter. Jeder Abschnitt wird durch eine spezielle Sitzgelegenheit repräsentiert: So steht der Kinderstuhl für das Kindesalter, der Barhocker für die Jugend, der Bürostuhl für das mittlere und berufstätige Alter, und schließlich der Wohnzimmersessel für das Rentenalter oder das hohe Alter.

 

Alle Sitzgelegenheiten wurden weiß lackiert. Dies dient zum einen dem ästhetischen Gesamteindruck, und zum anderem schärft es das Bewusstsein auf die Formsprache der Stühle, die, wenn sie monochrom dargestellt sind, eher differenziert werden können. Die rosa Ballons spiegeln die Haut des weißen Menschen. Prall gefüllt ist seine Oberfläche glatt. Sie erinnert uns an die glatte Haut eines Kleinkindes. Mit zunehmend entwichener Luft erscheinen die Ballons schlaffer, bis hin zu schrumpelig. Der Ballon mit dem meisten Luftverlust ist auf der letzen Position zu finden, dem Wohnzimmersessel.

 

Die Installation schafft mit der Verknüpfung von Stühlen und der Oberfläche der rosa Ballons, denen mehr oder weniger Luft entwichen ist, eine Sicht auf das Altern unserer Haut, sowie die Sicht auf das Altern an sich. Sie regt über die Konfrontation des ganzen Prozesses zur Reflexion an. Es drängt sich die Frage auf, wo man selber steht und was in Folge zu erwarten ist.

 

Das begleitende Gedicht „Geliebte Haut“ verleiht der Installation eine emotiononale Dimension und unterstreicht den Wert der Haut. Sie bedeutet uns Schutz, braucht aber auch Schutz. Indem sie diese Aufgabe erfüllt, altert sie. Im Laufe der Zeit nimmt ihre Funktion ab.

 

Die Installation „Ballons Hautnah“ ist ein szenographischer Beitrag von Bartholomaedesign im Kontext einer Gruppenausstellung. Diese Ausstellung war Teil des jährlichen Rundgangs der ABK Stuttgart, indem Kommunikationsdesigner, in Zusammenarbeit mit Hans Georg Pospischill, ihre Arbeiten zum Thema „Haut“ präsentierten.